GSB 7.1 Standardlösung

Ausgewählte Erwerbungen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen

(1701 - 1800)

Michel René Hilliard d'Auberteuil: Kiashuta, der Wilde vom Stamme der Mohawks. Eine Geschichte aus dem letztern Amerikanischen Kriege, Riga, 1790.
(Erworben von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Signatur: DD 2023 A 102)

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Frontispiz des Werkes „Kiashuta, der Wilde vom Stamme der Mohawks. Eine Geschichte aus dem letztern Amerikanischen Kriege“ von Michel René Hilliard d'Auberteuil.  Michel René Hilliard d'Auberteuil: Kiashuta, der Wilde vom Stamme der Mohawks. Eine Geschichte aus dem letztern Amerikanischen Kriege, Riga, 1790.
(Erworben von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Signatur: DD 2023 A 102)

Bei dem kleinen Roman handelt es sich um die Übersetzung einer Erzählung, die der französische Historiker und Staatswissenschaftler Michel René Hilliard d'Auberteuil (1751–1785) im Jahr 1784 unter dem Titel „Mis Mac Rea. Roman historique“ in Philadelphia (eigentlich wohl: Brüssel oder Paris) veröffentlicht hatte.

Der Roman erzählt die tragische Liebesgeschichte zwischen der jungen Amerikanerin Jenny McRea und dem englischen Offizier Belton in der Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs (1776–1783). Die Geschichte, die im Ansatz auf wahren Begebenheiten beruht, endet mit dem gewaltsamen Tod des Mädchens, das von einer Gruppe Native Americans, die auf Seiten der englischen Loyalisten kämpft, gefangenen genommen wird. Im Streit darüber, wer das Mädchen als Beute behalten dürfe, wird sie von einem der Indigenen getötet und skalpiert.
Die Übersetzung war 1790 zunächst unter dem Originaltitel im 17. Band der Reihe „Bibliothek der Romane“ erschienen, die der Verleger Johann Friedrich Hartknoch (1740–1789) in Riga herausgab. Als eigene Publikation, gedruckt wohl mit dem unveränderten Druckrahmen des Haupttextes, nur mit einem korrigierten Vorwort und ergänzt um Buchschmuck und andere Seitenzahlen am oberen und um entsprechend geänderte Bogensignaturen am unteren Seitenrand, erhielt sie dann den mutmaßlich verkaufsfördernden und reißerischen Titel „Kiashuta, der Wilde vom Stamme der Mohawks“ – obwohl der namensgebende Häuptling erst auf den letzten zehn Seiten des Romans in Erscheinung tritt.

Das Bändchen besitzt einen neuen Halbpergamenteinband mit Modeldruckpapier und stammt aus der Sammlung des Kölner Unternehmers und Bibliophilen Hanns-Theo Schmitz-Otto bzw. seines Sohnes Klaus Paul Schmitz-Otto, deren Exlibris im vorderen Deckel und Vorsatzblatt enthalten sind. Bislang war nur die Faksimileausgabe des Werks aus dem Jahre 1985 in deutschen Bibliotheken vorhanden.